Ein Stück Europa im indischen Ozean

Im indischen Ozean versteckt sich ein kleiner Teil von Frankreich. Das französische Übersee- Departement La Réunion ist den wenigsten von uns ein Begriff und kaum kann man sich vorstellen, dass man über 9000 km entfernt ein kleines Stück Europa findet. Réunion selbst ist bekannt für seine vielen Vulkane, mit dem Piton de la Fournaise beheimatet es einen der aktivsten Vulkane der Welt. Die Insel ist uns 2 Stunden voraus und ist das erste Fleckchen Europas, wo der Euro als Zahlungsmittel galt.

Wer, wie wir, über Mauritius nach Réunion fliegt, der sei sich dessen bewusst, dass er eine der teuersten Flugverbindung weltweit gewählt hat. Denn, für knapp 200 km (ca. 40 Minuten Flug) bezahlt man schlappe 160€ oneway. Direktflüge werden aber auch ab Paris angeboten.

Ein typisches Urlaubsziel ist Réunion nicht. Bei Aktivurlaubern – Surfern, Bergsteigern, Boardern und Co.- ist die kleine Insel zwar bekannt, aber der sonnenhungrige Strandlieger kommt hier weniger auf seine Kosten.

Von dem Frankreich, was ich kenne – sprich Paris – ist Réunion auch deutlich abzuheben. Klar zahlt man hier bequem mit €, aber das wars dann schon. Kreisverkehre, werden, wie in Deutschland befahren und auch der Chic fehlt dem Überseedepartement völlig. Es wirkt sehr bodenständig und einfach und es überrascht, dass selbst auf dieser kleinen Fläche, die Leute aus den Bergen, nie ins Tal fahren und umgekehrt.

Unser Urlaub führte uns zu erst nach Réunion und später weiter nach Mauritius. Empfehlen würde ich euch die Aufteilung jedoch anders rum. Zum Einen hat Mauritius landschaftlich nicht so viel zu bieten und es enttäuscht förmlich, wenn man vorher Réunion gesehen hat, zum Anderen ist es kräftemäßig eine schöne Vorbereitung, auf das was einen auf der Nachbarinsel erwartet. Grundsätzlich gilt für alle Aktivurlauber, mehr Zeit auf Réunion einplanen! Wegzeiten ziehen sich durch die kurvigen Straßen länger – alle getesteten Navis haben diese völlig unterschätzt. Oft fährt man gut 1 Std. länger als die ausgewiesene Zeit und bei den fast 360 Grad Kurven ist die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit von 70km/h kaum zu schaffen.

Es gibt viele tolle Dinge zu entdecken – Vulkane, Wasserfälle, Flussläufe mit Basalthöhlen, usw. – für welche man aber länger braucht, als gedacht.

Als kleines Beispiel die Trois Roches Cascade, vom Parkplatz an stehen ca. 650m Weg / 7 min. zu Fuß auf dem Navi. Der Weg geht steil bergauf, dass die 7 min. wohl nur ein Hochleistungssportler geschafft hätte. Aus unseren 7min. wurde knapp eine Dreivierteltunde.

Auch die Tageszeit solltet ihr nicht unterschätzen. Es wird ab 5 Uhr hell und bereits kurz nach 18 Uhr ist es dunkel.

In unserer Vorbereitung haben wir so viele Dinge gefunden, die wir sehen wollten, dann aber drastisch reduzieren mussten. Sodass ich jedem nur empfehlen kann, erst nach Aktivitäten zu schauen, bevor ihr die Dauer eures Aufenthaltes festlegt. Ich werde im Folgenden mal das ein oder andere zusammen schreiben, was euch zeigt, wie lang ihr zeitlich kalkulieren könnt. Wir sind keine aktiven Bergsteiger, keine Sportler und haben dennoch ein gutes Tempo erreicht. Viel Spaß beim Lesen.

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